ausgestellt in Burg-Reuland anlässlich der Eröffnung des Kulturhauses, des 10. Todestages von Roger Greisch und des 70. Geburtstages von Bruder Joseph Belling



Roger Greisch - Lehrer und Künstler in Ouren (1947-1999)

FIGURATIVES WERK - Gemälde und Skizzen



Er gehört unbestritten zu den namhaftesten Künstlern in Ostbelgien: Roger Greisch, Jahrgang 1917, in den bewegten Nachkriegsjahren aus dem „Areler Land“ als Lehrer nach Ouren gezogen, hat sich bereits sehr früh der Malerei verschrieben. Sein Verlangen, sich in Farben und Formen zu äußern, zieht sich gleichfalls durch seine Philosophie des Lehrerberufes: Bei ihm in der Klasse gehörte der Zeichenstift zum täglichen Utensil. Was u.a. den jungen Karl Belling und Walter Valentin zugute kam.

Der breiten Öffentlichkeit sicher weniger bekannt, dafür aber nicht minder reizvoll ist das figurative Werk von Roger Greisch, entstanden in knapp vier Jahrzehnten, bis zur definitiven Hinwendung zur Abstraktion Ende der siebziger Jahre. Bilder mit den unterschiedlichsten Titeln, Themen und Techniken zeugten in dieser Zeit von einem facettenreichen Weg, der längst nicht immer gradlinig und zielstrebig verlief. Aber vielleicht fußte gerade auf dieser spannenden Ausein-andersetzung mit der Kunst und mit sich selbst die kurzweilige Vielschichtigkeit des figurativen Werks mit einer sicher für manchen ausschließlichen Kenner des abstrakten Roger Greisch unbekannten und gewöhnungsbedürftigen Handschrift.



Bruder Joseph Belling - Mönch OSB und Künstler in der Benediktinerabtei Maria Laach / D (seit 1960)

BILDGESTALTUNGEN DES GLAUBENS - Holzschnitte, Ikonen und Reliefs



Seine künstlerischen Wurzeln liegen unbestritten in Ouren, doch sein Talent gelangte erst in der Abgeschiedenheit der Abtei Maria Laach zur vollen Blüte: Bruder Joseph Belling OSB, im Jahre 1939 auf den Namen Karl getauft, genießt heute als „Bildgestalter des Glaubens“ höchstes Ansehen nicht allein in kirchlich-klösterlichen Kreisen. Schüler von Roger Greisch, der die musische Begabung des Jungen früh erkannte und förderte, führte der Weg über eine „klassische“ Ausbildung im Malerhandwerk im Jahre 1960, dank auch des diskreten, aber hartnäckigen Antriebs des Ourener Pfarrer Carl-Joseph Velden, in die Benediktinerabtei Maria Laach, wo Karl Belling auf ein klösterliches Umfeld traf, in dem sein Talent geschätzt wurde.

Eine beständige Fortbildung in den klostereigenen Kunstwerkstätten, darüber hinaus aber ebenfalls diverse Kurse „extra muros“ führten zur Entwicklung eines unverkennbar eigenen Stils, gerade auch in der warmen, leuchtenden Farbgebung seiner vielgestaltigen Ikonen, Reliefs, Skulpturen und Objekte, festgemacht an durchweg vertrauten Figuren und Ereignissen aus der Bibel, die Bruder Joseph in seiner Werkstatt in der Abtei Maria Laach mit feinsinnigem Auge und einfühlsamer Hand „modelliert“.



Walter Valentin  - Metallbildhauer und Kunstschmied in der Benediktinerabtei Maria Laach / D (seit 1962)

METALLGESTALTUNGEN -Kunst- und Gebrauchsgegenstände



Er versteht sich als beides, als Handwerker und Künstler, und fand eingangs der sechziger Jahre in Maria Laach einen Ort, wo er beiden Tätigkeiten mit Herz und Verstand nachgehen konnte. Walter Valentin, Jahrgang 1941, kam in Ouren schon früh in den Genuss der künstlerischen Förderung durch seinen Lehrer Roger Greisch. Einen weiteren Fürsprecher fand er, ähnlich wie Karl Belling, im Ourener Pfarrer, der Walter Valentin einen Ausbildungsplatz als Gürtler, Ziseleur und Metallbildhauer in der seit jeher allen Arten der Kunst zugetanen Benediktinerabtei am Laacher See vermittelte.

Es folgte, nach Meisterdiplom und zusätzlicher Auszeichnung als Landessieger Rheinland-Pfalz sowie diversen Fortbildungen (u.a. im Freihandzeichnen), die Berufung zum Leiter der Laacher Kunstwerkstätten und somit die Verantwortung auch für die Ausbildung junger Menschen. Seit rund zehn Jahren ist Walter Valentin zudem als Dozent der Handwerkskammer Koblenz tätig. Eine Aufgabe, die er auch noch über seine Pensionierung hinaus (vor zwei Jahren) gerne wahrnimmt.

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